Erste Informationen zur Familiengeschichte der bayrischen Adelslinie „von Axthelm“ lesen wir bereits im 1. Forschungsbericht:
[Dass es zur Verleihung des Adelstitels an einen einzelnen Familienzweig kam,] „hatte also seine Ursache in dem Aufstieg des Bauernsohnes Johannes Andreas zu dem Capitain Johann Andrä Axthelm, der zufolge seiner Einheirat in eine Adelslinie die Voraussetzung der Erhebung seines Geschlechts in den Adelsstand schuf.“
In diesem Forschungsbericht wird übrigens die Legende der schwedischen Abstammung ausgeräumt. Im Folgenden lesen wir die geschichtlichen Fakten der bayrischen Adelslinie.
Vom Bauernsohn zum Adels-Offizier
Johann Andrä Axthelm (geboren im Sep. 1718 als Johannes Andreas)
- Sein Vater war schon in kurfürstlich sächsischen Militärdiensten (Quelle: Friedrich Voigt, Deutsches Adels-Lexicon 1859, S. 156)
- Sous-Leutnant im Infanterie-Regiment Prinz Clemens
- 1762 kurfürstl.-sächs. Grenadier-Hauptmann im Inf.-Regiment Prinz Clemens
- 27.03.1769 eingeheiratet in adlige Offizierskreise
- 1776 Generalstabsoffizier in bayrischen Diensten
- in Schlacht bei Lofer (Tirol) verwundet
- übernahm Organisation des bayrischen Postwesens
(Quelle: Heinz A., 1. Forschungsbericht 2b 1938)
Verleihung des Adelstitels
Ernst Gottlieb Heinrich von Axthelm (geboren am 03.08.1770)
- Sohn von Johann Andrä Axthelm
- königlich bayrischer Oberpostmeister & Legionsrat in Nürnberg
- 13.04.1814 – bayrische Adels-Anerkennung in München
- 18.06.1814 – Immatrikulation bei der Adelsklasse & Verleihung des Wappens
- Offizier der französischen Ehrenlegion
- Besitzer der Güter Reichenschwand, Oberndorf und Leuzenberg
(Quelle: Heinz A., Anh. 5. Forschungsbericht 1938)
Weitere geschichtliche Informationen zu Ernst Gottlob Heinrich von Axthelm findet man bei Google Books.
Adelswappen „von Axthelm“
- „Adelsbestätigung durch Urkunde von König Max I. […] April 1814“
- „in blau schrägrechts gestellt ein schwebender goldener Stab oder schmaler Balken“
- „auf dem Helm ein wachsender gelber Löwe mit einem Schlachtbeil in den Pranken“
(Quelle: J. Siebmachers großes und allg. Wappenbuch, Hrsg. O.T.v. Hefner 1857)
Verwendung des „von Axthelm“ Wappens
- „lediglich die Glieder dieser geadelten Linie“ können dieses Wappen führen
- Abstammung vom ersten Wappenträger notwendig (Ernst Gottlieb Heinrich von A.)
- Verwandtschaft vor dem ersten Wappenträger spielt keine Rolle
- Direkte Abstammung vom ersten Wappenträger muss gegeben sein
(Quelle: Heinz A., 3. Forschungsbericht 3d, 1938)
Das Adelswappen hat damals den Grundstein gelegt, das „Bauernwappen Axthelm“ für die anderen Linien der Familie zu entwerfen. Weiterführende Informationen dazu liest man im 3. Forschungsbericht.
Prominentes Mitglied der „von Axthelm“ Linie
Walther M. H. W. von Axthelm (*23.12.1893)
- Urenkel von erstem Wappenträger Ernst Gottlieb Heinrich von A.
- repräsentierte Anfang des 20. Jh. im Sippenverband das bayrische Adelsgeschlecht
- 26.10.1936 Kommandeur des Luftwaffen-Regiments „General Göring“
- 04.09.1941 Verleihung Ritterkreuz für die hervorragende Unterstützung der Panzergruppe 2 (Guderian) im Deutsch-Sowjetischen Krieg
- 01.04.1944 General der Flakartillerie
(Quelle: Wikipedia)
Zukunft der Adelslinie ungewiss
Nach unserem aktuellem Kenntnisstand ist das letzte Mitglied der bayrischen Adelslinie leider 2017 verstorben. Den Angehörigen sprechen wir unser tiefes Beileid aus.
Gabriele von Axthelm, geb. Schenk († 2017)
- sie war die Schwiegertochter von Walther von Axthelm
- Gabriele hatte drei Kinder, alles Töchter
- Alle Töchter haben mittlerweile den Namen des Ehemannes angenommen
(Quelle: B. Staudinger, Schwiegersohn von Gabriele von A.)
Somit ist uns leider aktuell niemand bekannt, der das bayrische Adelsgeschlecht noch fortführt.